Gelungener Neujahrsempfang – CSU Neu-Ulm startet ins Jahr und in den Bundestagswahlkampf
Traditioneller Neujahrsempfang der CSU-Stadtratsfraktion Neu-Ulm. Rund 200 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft waren in die Friedenskirchen-Gemeinde Neu-Ulm im Wiley gekommen – und im Mittelpunkt sollte neben all den schönen Gesprächen und Musik die „Zukunft des Mittelstandes“ stehen.
Dafür war Gerd Stiefel eingeladen. Der Regional-Vorsitzende der IHK Schwaben war an diesem Abend in seiner Funktion als Vorsitzender des Clubs der Industrie Ulm/Neu-Ulm sowie als geschäftsführender Gesellschafter der Fritz Stiefel GmbH in Neu-Ulm/Burlafingen am Rednerpult. Das Unternehmen ist Spezialist u.a. für Hydraulik- und Pneumatik-Komponenten und mit rund 250 Mitarbeitenden ein klassischer mittelständischer Betrieb, der sich gegen die Irrungen und Wirrungen der Weltwirtschaft wie auch der politischen wie bürokratischen Gegebenheiten noch „so einigermaßen durchsetzen kann“, wie es Gerd Stiefel ausdrückte. „Früher war jedenfalls nicht alles besser, aber alles klar geklärt“, so Gerd Stiefel.
„Mein Vater lief durch den Betrieb (Stammsitz in Waiblingen) und was der gesagt hat, das wurde so umgesetzt – vielleicht auch egal, was die Mitarbeitenden davon gehalten haben. Ich hingegen bin für eine flachere Hierarchie, ohne dass ich bewerten will, was besser oder schlechter war und ist, aber die Zeiten der Unternehmensführung haben sich eben geändert“, so Gerd Stiefel. Das heiße auch, die Mitarbeiter müssten mehr „mitgenommen werden“. Es gibt klare Zielvorgaben und dazu Feedbackgespräche, „immer im Miteinander“.
Begriffe wie Loyalität würden durch Teamgeist, Gerechtigkeit durch Fairness ersetzt – auch hier ändern sich die Zeiten – und die Ansprache an die Mitarbeiter sowieso. Dazu gehöre auch eine 5-Minuten-Pause alle zwei Stunden – nicht nur für die noch wenigen Raucher, sondern für alle Mitarbeitenden, schließlich müsse jeder in der heutigen Zeit seine WhatsAppen oder etwas auf Sozial Media posten. „Bevor das wärmend der Arbeitszeit geschieht, sollen es alle Mitarbeiter gerne in dieser Sonderpause machen“, so Gerd Stiefel.
Die Mitarbeitenden müssten sich aber zu 100 Prozent für den Betrieb einsetzen. „Wer kommt und gleich nach Home-Office fragt oder nach 80 %-Arbeits-Umfang, der ist bei uns fehl am Platz. Die Produktivität muss stimmen, hier haben wir zu lang lockergelassen, so Stiefel.
Das gelte auch für die Unternehmen selbst: Bürokratieabbau gelte es nicht nur in der Politik durchzusetzen. „Wir können nicht jeden Schritt dokumentieren und nochmals dokumentieren, dann brauchen wir ja genauso viele Mitarbeiter für die Dokumentation wie für die Produktion, aber wir Unternehmen brauchen auch keine internen Mails schreiben, bei denen 200 Leute in Kopie genommen werden – sonst müssen wir den ganzen Tag über nur Mails beantworten“, so Stiefel, der bei aller Kritik und Selbst-Kritik doch ein aufmunterndes Fazit ziehen wollte: „Die Zukunft wird wie immer anstrengend – aber machbar.“
Zuvor hatte CSU-Ortsvorsitzende und Fraktionsvorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Johannes Stingl eine positive Bilanz für die Stadtrats-Arbeit 2024 ziehen können: Mit viele Lob für die gute Zusammenarbeit mit der Neu-Ulmer Stadtverwaltung unter ihrer Spitze Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger wurden viele namhafte Projekte – Schulen, Kindergärten (u.a. Burlafingen) und Straßen (u.a. Reuttier Straße, Memminger Straße) im vergangenen Jahr fertig gestellt (zum Teil sogar vor ihrem Termin) oder auf den Weg gebracht.
Katrin Albsteiger leitete auch die Diskussionsrunde mit Gerd Stiefel und dem CSU-Bundestagabgeordneten für Neu-Ulm, Alexander Engelhard. Bürokratie runter – Wirtschaft rauf – mehr Gerechtigkeit rein, war das Fazit der im Ton angenehmen, aber durchaus kritischen Fragerunde.
Musikalisch wurde der Abend bestens begleitet durch das Jazzquartett „No milk, no sugar“, das am Schlagzeug verstärkt wurde durch Ulms Alt-OB Gunter Czisch. Damit gab es ordentlich Rückenwind für die kommenden Aufgaben in diesem Jahr und den gestarteten Bundestagswahlkampf.
Info
Traditionell wird beim Neujahrsempfang ein Scheck vom Stand-Erlös der Neu-Ulmer CSU auf dem Neu-Ulmer Stadtfest 2024 übergeben – diesmal von Vize-Fraktionschefin Julia Lidl an den Geschäftsführer der Städtischen Wohnbaugesellschaft, André Zaman. Das Geld ist für ein karitatives Projekt. Insgesamt kamen – wg. des schlechten Wetters beim Stadtfest – dieses Mal „nur“ 400 Euro zusammen – immerhin.